Konzept

Die Arche Moabit ist ein kooperativer Kindergarten. Wir möchten in vertrauensvoller und konstruktiver Zusammenarbeit mit den Eltern einen Rahmen schaffen, in dem Kinder sich erfahren und wachsen können und das Engagement und der gegenseitige Respekt unter Erwachsenen gefördert wird. Dazu gehören bestimmte Strukturen der Verantwortung, die von den Erwachsenen, Erziehern und Eltern gleichermaßen getragen werden.

Das Kindergarten- und Schulprojekt von Rebecca und Mauricio Wild in Ecuador mit seinem Ansatz der „entspannten, vorbereiteten Umgebung“ hat uns inspiriert, die Arche Moabit aufzubauen. Mit den Worten „Geborgenheit“ und „Freiheit“ hat Astrid Lindgren ihre Kindheit charakterisiert und dieses Motto haben wir auch unserer eigenen Arbeit vorangestellt.

Geborgenheit und Freiheit als Konzept

Wir gehen davon aus, dass alle wichtigen Lebensimpulse, also auch Lern- und Wachstumsimpulse der Kinder, von innen heraus geschehen. In der Arche Moabit geben wir diesen Impulsen Raum, indem wir versuchen, Geborgenheit und Freiheit miteinander zu verbinden. Dabei schafft Geborgenheit die entspannte Atmosphäre, in der sich Freiheit entfalten kann.

Geborgenheit bedeutet, dass wir Erwachsenen berechenbar, ruhig und fair handeln. So schützen wir die Kinder vor unnötigen Ängsten und Verunsicherungen. Wir geben Geborgenheit, indem wir gelassen bleiben, wenn sie verwirrt sind; indem wir trösten, wenn sie Schmerzen haben; indem wir sie auch annehmen und verstehen, wenn sie Regeln übertreten.

Unsere Regeln sind ein wichtiger Aspekt von Geborgenheit. Wir Großen schaffen diese Geborgenheit und schützen den Freiraum für die Kleinen, indem wir auf die Einhaltung der Regeln der Kinder untereinander achten:

Nichts wegnehmen! – Nicht hauen! – Aufräumen, was benutzt wurde!

Diese pädagogischen Grundideen setzen wir entsprechend dem Berliner Bildungsprogramm um.

Kindliche Sexualität

Unsere Haltung ist immer geprägt durch unsere eigenen Erfahrungen und Werte. Nur ein offener Austausch führt zu Kompromissen. Daher werden wir einmal im jahr einen Elternabend zum Thema „kindliche Sexualität“ veranstalten.

Zu einer gesunden psychischen und physischen Entwicklung bei Kindern gehört die Entwicklung der kindlichen Sexualität.

In unserer Einrichtung betrachten wir sexuelle Bildung daher ganzheitlich als Teil der Persönlichkeitsentwicklung und der Gesundheitserziehung. Dies entspricht auch den Grundgedanken der geltenden länderspezifischen Bildungsprogramme, in dem die Körper- und Sexualentwicklung eines Kindes zum selbstverständlichen Bestandteil pädagogischer Arbeit aufgegriffen wird.

Unser Ziel ist es demnach die Kinder sensibel und verantwortungsbewusst zu begleiten, eine Geschlechtsidentität zu entwickeln und zu lernen, sich in ihrem Körper wohl zu fühlen. Das sexualpädagogische Bildungsverständnis ist uns pädagogischen Fachkräften präsent, sodass wir kindlich-sexuelles Verhalten im Rahmen einer gesunden Entwicklung wahrnehmen, zulassen und bei Bedarf intervenieren.

Daher lassen wir das gemeinsame Erforschen des Körpers zu. Verbindliche Regeln dienen dabei dem Schutz der Kinder. Werden die Regeln nicht eingehalten entsteht ein Machtgefälle zwischen den Kindern, greifen wir mit folgenden Schritten ein:

  1. Das betroffene Kind hat Vorrang. Daher suchen wir zuerst das Gespräch mit ihm.
  2. Das übergriffige Kind wird mit seinem Verhalten konfrontiert.
  3. Wir informieren die Eltern aller beteiligten Kinder über die Vorkommnisse.
  4.  Die Maßnahmen zum Schutz der Kinder werden bei allen beteiligten Eltern und Kindern erneut thematisiert.

Wir können Eltern die sexuelle Entwicklung von Kindern unterstützen?

  • Nehmen Sie die neugierigen Fragen Ihres Kindes ernst. Erklären Sie ihm auf altersgemäße Art das, was es wissen möchte.
  • Lassen Sie Ihr Kind selbst bestimmen, ob und wieviel Zärtlichkeit es von Ihnen möchte.
  • Unterstützen Sie es, wenn es sich z.B. gegen Liebkosungen von Verwandten oder anderen Erwachsenen wehrt. Es soll wissen und danach handeln können, dass sein Körper ihm gehört und es allein darüber bestimmt.
  • Gestehen Sie Ihrem Kind im Alltag das Recht zu „Ja“ und „Nein“ zu sagen. So kann es lernen, sich auch gegen ungewollte Berührungen zur Wehr zu setzen.